Schwache Nachfrage.
Eine schwache Nachfrage nach US-Weizen und Regenfälle in den von Trockenheit betroffenen Weizenanbaugebieten in den USA, haben zu fallenden Weizenkursen geführt. Die Exportverladungen aus den USA liegen unter den Erwartungen der Analysten und neue Exportgeschäfte für US- und EU-Weizen kommen kaum zustande. Nachfrage ist durchaus vorhanden, aber den Zuschlag bekommen fast nur noch Russland und die Ukraine. Der internationale Getreiderat sieht die weltweiten Getreideernten in 2022/23 bei 2,256 Mrd. t. Gegenüber dem Vorjahr wurde mehr Weizen, Gerste und Hafer geerntet, dagegen ist die Maismenge rückläufig. Es handelt sich um die zweitgrößte Erntemenge, die jemals geerntet wurde. Der Gesamtverbrauch soll dennoch ca. 15 Mio. t. über der Gesamtproduktion liegen, die Bestände werden also das sechste Jahr in Folge abgebaut. Dennoch liegt etwa ein Viertel des Jahresbedarfs auf Lager, besonders besorgniserregend ist das noch nicht. Die kommenden Ernten müssen im Grunde immer Rekordernten sein, ansonsten wird es knapp mit der Versorgung. Bioanbau mit geringen Erträgen passt da eigentlich nicht in das Bild, aber wir können ja noch zusätzlichen Regenwald abholzen und wir Europäer sind eh zu dick. Die Fundamentaldaten lassen momentan keine besonderen Preisschwankungen erwarten. Problematisch sind die politischen Krisen in der Welt. Neben dem Ukrainekonflikt macht man sich große Sorgen um den China/Taiwan/USA Konflikt. China ist dabei seine Getreidebestände aufzubauen, mutmaßlich, um für den Konfliktfall gerüstet zu sein. Hoffen wir, dass es andere Gründe dafür gibt.