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Handel rechnet mit mehr Getreide

Nach derzeitiger Einschätzung des Handels werden die Landwirte in der EU-27 in diesem Jahr etwas mehr Getreide, aber weniger an Ölsaaten dreschen als…

Die diesjährige Getreideerzeugung in der Europäischen Union dürfte das Ergebnis von 2023 leicht übertreffen, während das Ölsaaten- beziehungsweise Rapsaufkommen niedriger ausfallen soll. Davon geht der EU-Dachverband der Getreidehändler (COCERAL) in seinen zweiten Prognosen zu 2024 aus. Demnach werden die Landwirte in der EU-27 diesen Sommer insgesamt 275,2 Mio. Tonnen Getreide einschließlich Körnermais dreschen; das wären 4,6 Mio. Tonnen oder knapp 2% mehr als aktuell für das Vorjahr geschätzt. Dem liegt die Annahme einer nur leicht eingeschränkten Getreidefläche von 49,6 Mio. Hektar zugrunde. Die Vorhersage für die Weichweizenernte liegt bei 123,2 Mio. Tonnen, was einem Minus von gut 2% entsprechen würde. Dagegen rechnet der Getreidehandel mit einer Steigerung der Körnermaisproduktion um 3% auf 64,3 Mio. Tonnen. Das Gerstenaufkommen soll 52,8 Mio t erreichen und damit die aufgrund der Dürre in Spanien relativ niedrige Menge von 2023 um gut 8% übertreffen.

Spanien ist auch das Mitgliedsland, das maßgeblich für den erwarteten Anstieg der EU-Getreideproduktion ist, nachdem 2023 dort dürrebedingt nur 10,4 Mio. Tonnen Getreide erzeugt wurden. Dieses Jahr sollen es laut COCERAL 19,3 Mio. Tonnen sein. Indes wird für Frankreich eine Abnahme des Aufkommens um 7% auf 59,3 Mio. Tonnen vorausgesagt. Die Produktion in Deutschland soll mit 42,1 Mio. Tonnen um 1% unter dem Vorjahresergebnis bleiben, während für Polen ein Rückgang um 2,5% auf 34,2 Mio. Tonnen prognostiziert wird.

Deutlich weniger Rapssaat erwartet

Mit noch mehr Unsicherheit als die Vorhersage für die Getreideernte ist die für die Ölsaaten belastet, da die Aussaat von Sonnenblumen und Sojabohnen noch bevorsteht. Die EU-Aufkommen von Sonnenblumensaat und Sojabohnen sollen bei jeweils etwas größerer Anbaufläche um gut 1% auf 10,6 Mio. Tonnen beziehungsweise fast 6% auf 3,3 Mio. Tonnen steigen.

Mit Blick auf den Raps als wichtigster Ölfrucht in Europa rechnet COCERAL hingegen mit einem flächenbedingten Rückgang der EU-Produktion um 925.000 Tonnen oder fast 5% auf 19,1 Mio. Tonnen. Während hierbei davon ausgegangen wird, dass die Rapserzeugung in Frankreich um gut 3% auf annähernd 4,5 Mio. Tonnen zulegen wird, sagt der Dachverband für Deutschland aufgrund der hiesigen Einschränkung des Winterrapsanbaus eine um mehr als 6% auf 3,9 Mio. Tonnen abnehmende Erntemenge voraus. AgE