Vorhersage zum Weizen gesenkt
Die landwirtschaftlichen Betriebe in der Europäischen Union werden in diesem Sommer voraussichtlich deutlich mehr Getreide als 2024 dreschen, jedoch weniger Weizen als noch im Dezember erwartet. Das leitet sich aus den aktuellen Ernteprognosen des EU-Dachverbandes der Getreidehändler (COCERAL) ab. Dieser geht in seiner März-Vorhersage von einem Getreideaufkommen in den 27 Mitgliedstaaten von insgesamt 274,5 Mio. Tonnen aus; das wären 16,2 Mio. Tonnen oder gut 6% mehr als 2024. Im vorigen Jahr hatte vor allem die schlechte Weizenernte in Frankreich das Gesamtergebnis gedrückt.
Für Frankreich rechnet COCERAL derzeit mit einem Aufkommen von wieder über 60 Mio. Tonnen Getreide, nach nur 53,6 Mio. Tonnen im Vorjahr. Allerdings wurde die Vorhersage zur französischen Weichweizenernte bereits deutlich gesenkt, und zwar von fast 34 Mio. Tonnen im Dezember auf 31,3 Mio. Tonnen. Begründet wird dies mit einer kleineren Aussaatfläche als seinerzeit prognostiziert; die Schätzung dazu wurde um 250.000 auf 4,60 Mio. Hektar zurückgenommen.
Hinzu kommt ein schlechter Start im neuen Jahr mit zu viel Regen in Frankreich. In Teilen Osteuropas ist es indes wieder zu trocken. EU-weit rechnen die Händler jetzt mit einer Weichweizenproduktion 2025 von 124,4 Mio. Tonnen, womit das schwache Vorjahresergebnis um 10,4 Mio. Tonnen oder gut 9% übertroffen würde. Im Dezember war man noch von einer Steigerung um 12,4 Mio. Tonnen ausgegangen.
Für Deutschland sagt der EU-Dachverband gegenüber 2024 flächen- und ertragsbedingt eine Steigerung der Weichweizenerzeugung um 2,5 Mio. Tonnen beziehungsweise fast 14% auf 20,9 Mio. Tonnen voraus. Die gesamte hiesige Getreideernte soll mit 41,4 Mio. Tonnen das Aufkommen aus dem Vorjahr um 2,3 Mio. Tonnen oder rund 6% überschreiten.
Für Polen, den drittgrößten Getreideerzeuger in der EU, wird praktisch unverändert zu 2024 mit einer Druschmenge von 34,6 Mio. Tonnen gerechnet. Rumänien und Spanien dürften wieder ein Mal die folgenden Ränge tauschen: Während für Rumänien nach dem trockenheitsbedingt schwächeren Vorjahr ein Anstieg der Getreideproduktion um 3,1 Mio. auf 22,9 Mio. Tonnen prognostiziert wird, soll das Aufkommen in Spanien mit 19,2 Mio. Tonnen die Menge von 2024 um fast 2 Mio. Tonnen verfehlen. AgE