Rapsanbau in Europa auf dem Rückzug
Nach dem deutlichen Aufschwung im Erntejahr 2023 befindet sich der Rapsanbau in Europa aktuell offensichtlich wieder auf dem Rückzug. Laut dem CropRadar des Marktforschungsunternehmen Kleffmann Digital RS haben die Landwirte in den europäischen Top-10-Ländern ohne die Ukraine im vorigen Herbst unter dem Strich weniger Fläche mit der schwarzen Ölfrucht bestellt als zur Ernte 2023. Im Januar 2024 war in diesen Ländern einschließlich des Vereinigten Königreichs Raps auf weniger als insgesamt 6 Mio. Hektar zu finden. In der gesondert betrachteten Ukraine sei ein signifikanter Rückgang des Anbaus zu beobachten, so Kleffmann Digital RS.
Das Vereinigte Königreich, Rumänien und Dänemark verzeichneten dem Unternehmen zufolge die größten Rückgänge im Vergleich zum letzten Anbaujahr. Insbesondere dort hätten die Marktlage und teilweise ungünstige Wetterbedingungen die Landwirte veranlasst, weniger Raps anzubauen. Für das Vereinigte Königreich wird das Minus auf 17% veranschlagt.
Deutschland und Österreich weisen dagegen Kleffmann Digital RS zufolge nur leichte Verluste die Rapsfläche betreffend auf. Regionale Analysen zeigten den größten Rückgang in Schleswig-Holstein mit 10,2%, während in den kleineren westlichen Bundesländern eine Ausweitung des Anbaus beobachtet werden konnte, berichtete das Unternehmen. Extreme Wetterereignisse Ende 2023 und zu Beginn dieses Jahres ließen aber einen weiteren Flächenrückgang erwarten, dessen Ausmaß noch zu bestimmen sei.
Etwas größere Rapsfläche in Frankreich
Nur in Frankreich weist "CropRadar" eine Ausweitung der Rapsanbaufläche aus, und zwar um knapp 2%. Trotz gesunkener Preise hätten die sehr guten Ernte- und Aussaatbedingungen die französischen Landwirte ermutigt, die Anbaufläche weiter auszudehnen, hieß es dazu. In Polen, dem drittgrößten Rapsproduzenten in der EU, zeichnet sich dagegen laut Kleffmann Digital RS eine Einschränkung des Areals ab, wobei aber die Marke von 1 Mio. Hektar wieder knapp überschritten werden dürfte. Die Daten zum Rapsanbau in der Ukraine zeigen nach Angaben des Marktforschungsunternehmens deutliche Rückgänge mit regional teils großen Unterschieden. In den südlichen Regionen wie Odessa und Mykolaiv nähere sich die Flächengröße wieder dem Niveau von 2022 an. AgE/ri