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EU-Ernte knapp unter Vorjahresmenge

Trotz deutlicher Anbauausweitung ist die diesjährige Sojabohnenerzeugung in der EU mit knapp 2,8 Mio. Tonnen leicht unter dem Ergebnis von 2023…

Trotz einer um 10% ausgeweiteten Anbaufläche ist die Sojabohnenernte in der Europäischen Union unter dem Vorjahresniveau geblieben. Gemäß der jüngsten Schätzung der EU-Kommission wurden nur knapp 2,8 Mio. Tonnen der Ölfrucht gedroschen und damit rund 10.000 Tonnen weniger als 2023. Ausschlaggebend dafür waren, wie die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) weiter berichtete, die ungünstigen Vegetationsbedingungen in diesem Jahr. Mit einem EU-weiten Durchschnittsertrag von 25,7 dt/ha wurde nicht nur das Vorjahresergebnis von 28,3 dt/ha verfehlt, sondern auch das langjährige Mittel von 28,1 dt/ha.

Maßgeblich dafür war hauptsächlich die Entwicklung in Rumänien. Die dortige Ernte an Sojabohnen fiel dürrebedingt mit 171.000 Tonnen um 44% kleiner aus als im Vorjahr, obwohl das Anbauareal dort um 10% ausgedehnt worden war. In Ungarn wurde zwar mit 260.000 Tonnen die Hälfte mehr an Sojabohnen erzeugt als 2023. Angesichts einer doppelt so großen Fläche wie 2023 ist dies der UFOP zufolge aber ebenfalls nur als ein unterdurchschnittliches Ergebnis anzusehen.

Spitzenreiter bei der Produktion von Sojabohnen in der EU ist Italien. Die dortigen Landwirte brachten nach Angaben der UFOP, die sich dabei auf Recherchen der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) stützt, mit 1 Mio. Tonnen knapp 5% weniger Sojabohnen ein als 2023. Die Anbaufläche war allerdings gegenüber dem Vorjahr auch um fast 3% reduziert worden.

Derweil berichtete der Verein Donau Soja von einer Rekordernte an Sojabohnen in ganz Europa. Erzeugt wurden mehr als 13 Mio. Tonnen, was im Vergleich zu 2023 eine Steigerung um 1 Mio. Tonnen bedeutete. Die starke Ernte in der Ukraine habe die Ausfälle durch die Wetterextreme in der EU und Teilen Südosteuropas kompensiert, erläuterte Susanne Fromwald, Generalsekretärin von Donau Soja.

Keine Billigkonkurrenz

Allein in der Ukraine wurden laut dem Verein schätzungsweise mehr als 6 Mio. Tonnen Sojabohnen erzeugt. Davon seien etwa 10% von Donau Soja zertifiziert. „Der Selbstversorgungsgrad der EU mit Soja liegt derzeit bei nur 8%. Gentechnikfreies Donau-Soja-zertifiziertes Soja aus der Ukraine trägt dazu bei, die große Lücke bei Eiweißpflanzen in Europa zu füllen“, betonte Fromwald. Zertifizierte ukrainische und EU-Sojabohnen würden unter denselben strengen Standards von Donau Soja produziert und seien daher keine "billige Konkurrenz für die Landwirte in den EU-Ländern".

An der Weltleitbörse in Chicago wurde die global wichtigste Ölfrucht mit Fälligkeit im Januar am Mittwoch (4.12.) gegen 11:05 Uhr hiesiger Zeit für 9,84 $/bu (343 Euro/t) gehandelt. Zum Zwischenhoch am 8. November bedeutete dies einen Abschlag von 4,5%, zum Zwischentief am 1. November ein Plus von knapp 2%.

Von der eher schwach ausgefallenen Sojabohnenernte in der EU profitiert auch der Raps. An der Matif in Paris kostete der Februar-Kontrakt für die schwarze Ölfrucht am Mittwoch gegen 11:15 Uhr rund 522 Euro/t. Zuletzt zeigte sich der Rapsterminmarkt allerdings sehr volatil. Nach dem am 18. November markierten Zwischenhoch von 543 Euro/t rutschte der Februar-Raps bis zum 27. November auf 493 Euro/t, bevor es dann wieder nach oben ging. AgE