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Nahrungsverwendung sinkt weiter

Die Verwendung von Zucker im Nahrungsbereich ist 2023/24 gesunken. Laut BZL flossen rund 93% der Inlandsverwendung in den Nahrungsverbrauch; im Jahr…

Die Verwendung von Zucker im Nahrungsbereich ist im Wirtschaftsjahr 2023/24 gesunken. Das zeigen die vorläufigen Zahlen der Versorgungsbilanz Zucker, die am Montag (10.2.) vom Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) veröffentlicht wurden. Laut BZL flossen rund 93% der Inlandsverwendung in den Nahrungsverbrauch; im Jahr davor waren es noch 96%. Der der rechnerische Pro-Kopf-Verbrauch an Zucker ging im Berichtsjahr gegenüber 2022/23 von 33,9 auf 30,4 Kilogramm zurück.

In diesem Wert sind dem BZL zufolge auch Mengen enthalten, die nicht verzehrt wurden, beispielsweise Flüssigkeiten aus Konserven, die zwecks Haltbarmachung gezuckert sind. Nicht berücksichtigt wurde hingegen der natürlich vorkommende Zucker in Früchten oder Honig.

"Die Zahlen allein sind kein Beleg für einen tatsächlich rückläufigen Zuckerverzehr in Deutschland, denn sie beziehen sich auf in Deutschland hergestellten Zucker und auf einen rein rechnerischen Pro-Kopf-Verbrauch", kommentierte die Leiterin des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE), Dr. Barbara Kaiser, die Statistik. Aktuelle Daten aus dem Produktmonitoring des Max-Rubner-Instituts (MRI) zeigten aber, dass beim Zuckergehalt einiger wichtiger verarbeiteter Lebensmittel signifikante Reduktionen zu verzeichnen seien, beispielsweise bei den Frühstückscerealien und bei Joghurtzubereitungen.

Das Produktmonitoring wurde Kaiser zufolge als Teil der Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten (NRI) veröffentlicht. Diese Ergebnisse und mögliche Rezepturverbesserungen im Zusammenhang mit der NutriScore-Kennzeichnung seien wichtige Entwicklungen, die Bausteine hin zu einer gesünderen und nachhaltigeren Ernährung sein könnten.

Gutes Zuckerjahr

Nach BZL-Angaben sorgten im Wirtschaftsjahr 2023/24 hohe Niederschlagsmengen für einen hohen Zuckerrübenertrag je Hektar. Trotz niedrigerer Zuckergehalte in den Rüben seien unter dem Strich 4,2 Mio. Tonnen Zucker erzeugt worden und damit rund 250.000 Tonnen oder 6,9% mehr als mehr als im Jahr zuvor.

Die gestiegene Erntemenge sowie die Lage auf dem Weltmarkt führten laut BZL dazu, dass 2023/24 die Exporte von Zucker und zuckerhaltigen Erzeugnissen im Vorjahresvergleich um rund 13% auf 3,05 Mio. Tonnen zulegten; somit sank die Inlandsverwendung um mehr als 7%. Die rechnerische Zuckermenge, die für die inländische Verwendung zur Verfügung stand, betrug insgesamt 2,73 Mio. Tonnen, nach 2,95 Mio. Tonnen im Vorjahr. Der Selbstversorgungsgrad bei Zucker stieg von zuvor 134% auf 155%. AgE