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Haarbeck beklagt Kostenbelastung

Einen hohen Wettbewerbsdruck beklagt die deutsche Stärkeindustrie. Die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der Branche werde durch viel zu hohe und…

Der Verband der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft (VGMS) sieht die deutsche Stärkeindustrie trotz ihrer "Vorreiterrolle in der Bioökonomie" unter massivem Wettbewerbsdruck. Die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der Branche werde durch viel zu hohe und immer weiter steigende Kosten bedroht, warnte VGMS-Geschäftsführer Peter Haarbeck am Mittwoch (12.2.) in Berlin. Während die Stärkeindustrie in anderen europäischen Ländern von niedrigen Energieabgaben und weiteren Kostenvorteilen profitiere, müssten die deutschen Stärkehersteller mit teuren Rohstoffen, hohen Gaspreisen und Netzentgelten sowie zusätzlichen CO2-Kosten kalkulieren.

Laut Haarbeck wird der Stärkekartoffelanbau in wichtigen europäischen Anbauländern massiv subventioniert, in Deutschland hingegen nicht. Gleichzeitig ließen sich die gestiegenen Kosten in der stark unter Druck stehenden Wertschöpfungskette nicht durchsetzen. Daher sei eine kostendeckende Produktion von nativen Stärken für die Papierindustrie kaum mehr möglich. "Soll die Industrie wettbewerbsfähig bleiben, müssen sämtliche Kosten runter", forderte der VGMS-Geschäftsführer. Dies gelte für alle staatlich induzierten Kosten, insbesondere für Energie, Energiebereitstellung und Transport sowie für Lohnneben- und Bürokratiekosten.

Besonders ärgerlich sei es, dass die hohen Kosten durch Alleingänge der deutschen Politik entstünden, kritisierte Haarbeck. "Damit muss endlich Schluss sein. Faire Wettbewerbsbedingungen im europäischen Binnenmarkt vertragen keine nationalen Alleingänge", so der Verbandschef. Wollten Politik und Gesellschaft regionale, resiliente Wertschöpfungsketten, müssten sie die regionale Rohstoffbeschaffung und -verarbeitung im Land halten. AgE